Bildungsraum der Zukunft

Die BIG sieht sich als erste Ansprechpartnerin für Bildungsbauten in Österreich, rund zwei Drittel ihres Gebäudebestandes sind Schul- oder Universitätsgebäude. Strategischer Schwerpunkt liegt vor allem auf der werterhaltenden Weiterentwicklung ihrer 410 Schul- und 214 Universitätsliegenschaften. Neben der Neuerrichtung von Bildungsbauten in Stadtentwicklungsgebieten geht es vor allem darum, den Liegenschaftsbestand im Portfolio für neue Generationen zukunftsfit zu machen und auf die Bedürfnisse künftiger Generationen auszurichten. Auch die zunehmende Verknappung von Baulandreserven macht vorausschauendes Planen und innovative Lösungen für den Bildungsbau notwendig und wird eine Herausforderung in den kommenden Jahren sein. Mit der Entwicklung neuer Raumkonzepte, die sich an heutigen und künftigen Lern- und Ausbildungsbedürfnissen orientieren, liegt ein bedeutender strategischer Schwerpunkt auf der zukunftsorientierten Weiterentwicklung von Schul- und Universitätsliegenschaften.

Schulen

Eine gute Arbeits- und Lernumgebung in Schulen wird durch eine hohe Gebäudequalität möglich. Die optimierte Ausnutzung vorhandener Ressourcen und Gebäude ist bauökologisch nachhaltig und steigert die Kosten-Nutzen-Relation.

HTL Mödling, Foto: Harald A. Jahn

Die optimierte Nutzung vorhandener Gebäudestrukturen und gegebenenfalls Anpassung an neue Raumerfordernisse liegt im Interesse der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Für die kommenden Jahre ist mit einer Portfolioausweitung in Regionen mit künftigem Schulbedarf zu rechnen – die zunehmende Verknappung von Bauland macht vorausschauendes Planen unter Ausnützung des Optimierungspotentials bei Bestandsgebäuden für den Bildungsbau notwendig und wird eine Herausforderung in den kommenden Jahren sein. Gleichzeitig ist aufgrund der hohen Qualität und Kompetenz der BIG für Bildungsbauten eine zunehmende Beauftragung für Fremdliegenschaften zu verzeichnen. Um den Qualitätsanspruch bei Schulen zu sichern, werden die Gebäude kontinuierlich an den Kundenanforderungen orientiert. Ziel ist, dass sowohl neue als auch bestehende Schulgebäude über einen möglichst langen Nutzungszeitraum hinweg den Anforderungen entsprechen und adäquaten Raum für Lehre, Lernen, Arbeit, Sport und Verweilen bieten. Pädagogische Konzepte und damit der Anspruch an den Raum sind im Umbruch. Daher gewinnt die kreative und flexible Planung der Räume immer mehr an Bedeutung, seien es Clustermodelle, Departments, die Infrastruktur für Nachmittagsbetreuung, Lehrerarbeitsplätze oder die Anpassung an die Anforderungen der zunehmenden Digitalisierung.

Planungsstandards für Neubau und Sanierungen im Schulbereich werden zum einen durch die ÖISS-Richtlinie vorgegeben, die sich insbesondere auf die Beschaffenheit des Raums, die Akustik und den  Energiebereich bezieht. Ergänzend dazu wurden für den Schulbereich Mindeststandards für nachhaltiges Bauen für Schulen mit den Schwerpunkten Ökologische Standards für Baustoffe, Lebenszykluskosten und Freiraumkonzepte erarbeitet, die nun in Abstimmung mit dem Nutzer in die Planung aufgenommen werden sollen. Der Schwerpunkt für Forschungsbeteiligungen der Schulen liegt auf den Themen Raumklima und Belichtung. Hier geht es zu BIG Practice-Beispielen im Schulbereich....

Universitäten

Der nachgewiesene Einfluss von Architektur auf den  universitären Lehr-, Lern- und Forschungserfolg unterstreicht den Ansatz der BIG, Bauvorhaben mit einer möglichst hohen Qualität zu realisieren und motiviert zur Umsetzung von nachhaltigen Projekten.

IFA Tulln, Foto: Christian Brandstätter

Gerade bei den Universitäten will die BIG ihre marktführende Stellung halten und die Vor-Ort-Präsenz sowie Kundenpartnerschaften stärken. Stetig steigende Hörerzahlen, die laufende Neuentwicklung von Studienprogrammen sowie eine weitreichende Neuregelung der Studienplatzfinanzierung führen weiterhin zu wachsendem Raumbedarf, was sich in zahlreichen Bauprojekten widerspiegelt. Neben der Schaffung von Verdichtung und damit Optimierung der vorhandenen Ressourcen müssen auch geeignete Reserveflächen gehalten werden, um bei Bedarf flexible, moderne Lösungen anbieten zu können. So werden laufend Liegenschaften an strategisch wichtigen Orten für Universitäten gesichert und wird an gemeinsamen Zukunftskonzepten mit den Universitäten gearbeitet.

Der Schwerpunkt bei Neubauten und Sanierungen liegt auf lebenszyklusoptimierten Projekten und der Schaffung nachhaltiger Infrastruktur, die sich flexibel dem teils raschen Wandel der universitären Bildungsangebote und an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen kann. Eine intensive Nutzerpartizipation in der Projektentwicklung hilft, die Bedürfnisse der Key Stakeholder optimal umzusetzen. Das Modell des Campus als Ort der Begegnung und Schnittstelle zwischen Lehre, Forschung und Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft gewinnt immer mehr an Bedeutung – gute Beispiele für derart ganzheitliche Konzepte sind der MED CAMPUS Graz, der Science Park der Johannes-Kepler-Universität Linz oder der Forschungscampus der TU Graz, bei denen die Ansiedelung von Industrie- & Forschungsbetrieben sowie Startups auf universitätsnahen Flächen umgesetzt wurde. Neben der Entwicklung nachhaltiger Mindeststandards im Unternehmensbereich Universitäten unter Einbeziehung der Stakeholder kommt der laufenden Qualitätssicherung und der Entwicklung langfristiger Strategien große Bedeutung zu, um rechtzeitig auf neue, rasante Entwicklungen wie die Digitalisierung reagieren zu können. Hier geht es zu BIG Practice-Beispielen im Universitätsbereich....

Herausforderung Digitalisierung

Neben der Entwicklung nachhaltiger Standards in den Unternehmensbereichen Schulen und Universitäten unter Beachtung der Funktionalität, der Aufenthaltsqualität der Räume und des Raumklimas stellt die zunehmende Digitalisierung vor allem im Schulbereich eine Herausforderung dar. Auch bei den Universitäten gilt es flexibel zu bleiben und rechtzeitig zu reagieren. Neben nutzerorientierten Räumen sollten gerade auch bei Bildungsbauten Investitionen und innovative Technologien langfristig gesehen werden und soweit möglich ihre Auswirkungen auf die Nutzungskosten in eine wirtschaftliche Gesamtbetrachtung mit einbezogen werden. Dazu zählen eine adäquate EDV-Ausstattung sowie flächendeckendes WLAN und Breitband um auf neue, rasante Entwicklungen der Digitalisierung reagieren zu können.