Forschung & Innovation

Für die Weiterentwicklung und Optimierung unserer Neubauten und Sanierungen ist die Forschung ein wesentlicher Bestandteil. Es geht dabei vor allem darum multiplizierbare Erkenntnisse in künftige Projekte einfließen zu lassen. Für nachhaltig zukunftsorientierte Gebäude und den Erhalt der eigenen Wettbewerbsfähigkeit bedarf es der Weiterentwicklung der Produkte und Dienstleistungen im Kerngeschäft des Unternehmens und neue kreative Ansätze. Daher ist es der BIG ein Anliegen, neue Technologien und Innovationen in Kooperation mit ihren Stakeholdern voranzutreiben. Die Schwerpunktsetzung folgt den strategischen Zielen: Bildungsraum der Zukunft und Energieeffizienz.

Kooperations- und Projektanfragen werden durch die Fachabteilungen geprüft und eine Teilnahme nach strategischer Beurteilung intern weiterempfohlen. In Absprache mit den Mieterinnen und Mietern wird beispielsweise Raum für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt, wobei dir BIG auch koordinierende Tätigkeiten übernimmt. Auch die Digitalisierung erfasst zunehmend die Immobilienwirtschaft. Neue Technologien und digitale Vernetzungen sind wesentliche Faktoren für langfristig erfolgreiches und nachhaltiges Immobilienmanagement.

GRÜNEzukunftSCHULEN

Die Piloten zur prototypischen Untersuchung von Begrünungsansätzen und - systemen mit der TU Wien und BOKU Wien im BRG 16 Schumeierplatz und der BRG Diefenbachgasse in Wien sind gestartet. An diesen Schulstandorten werden Begrünungsansätze für Schulen erarbeitet und umgesetzt. Die gesammelten Erfahrungen werden mit den Ergebnissen des Projekts „GrünPlusSchule“ verglichen. Das betrifft insbesondere den Energie- und Wasserverbrauch der Begrünungssysteme sowie die Auswirkungen auf das Gebäude und das Raum- und Mikroklima. Besonderes Interesse gilt dem Vergleich von mechanisch belüfteten Räumen im Neubau mit nicht belüfteten Räumen im Alt- und Neubau. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, ob die durch die Begrünung verursachte höhere Luftfeuchtigkeit in Neubau-Räumen ohne Lüftungsanlage diese noch mehr verstärkt. Die Ergebnisse für Grüne Architektur im Schulbau werden in einem eigenen GRÜNEzukunftSCHULEN-Leitfaden erscheinen.

Raumklima & Energieeffizienz: GrünPlusSchule GRG7

Das von der BIG unterstützte Projekt wurde von der TU Wien initiiert und von der BOKU begleitet. Die GrünPlusschule hat das Ziel Auswirkungen von Innenraum- und Außenraum-Begrünungssystemen auf Dämmwerte und Qualität der Raumluft zu untersuchen. Dazu soll es nicht nur weitere Erkenntnisse zu Veränderungen der Raumluftqualität und Verminderungen der Schadstoffe in einem Schulgebäude geben, sondern es sollen auch die gesamten Einflüsse auf das hygro­thermische Verhalten des Gebäudes, das damit verbundene Energiesparpotential, Lärmminderung, Wasserrückhaltung und den Wärmeinsel-Effekt wissenschaftlich untermauert werden.

Um die Wirkung auch für die Schülerinnen und Schüler spürbar zu machen wurden ganze Wände gemeinsam mit den Kindern in einzelnen Klassenräumen bepflanzt. Zu sehen sind unterschiedliche Pflanzenarten, da Vielfalt gefördert und Widerstandsfähigkeit der Schützlinge getestet werden soll. Auch der von umliegenden Häusern begrenzte Schulhof wurde kurzerhand zu einer pflanzlichen Versuchsstation umfunktioniert. Auf den Fassaden werden unterschiedliche Bewässerungs- und Eintopfsysteme auf ihre nachhaltige Funktionsfähigkeit getestet. Die Dachbegrünung mit Photovoltaik Kombination wird auf die Optimierung des Zusammenspiels untersucht und soll eine optimale Lösung für die Energie­effizienz in gesamt­ökologischer Betrachtung liefern. Das Projekt hat auch zum Thema Energieeffizienz aussagekräftige Erkenntnisse gewonnen: So können bei altem Bestand bis zu 20% höhere Dämmwerte erzielt werden. Nachzulesen auch bei energyinnovationaustria bzw. Stadt der Zukunft

Energieeffiziente Gebäude wirtschaftlich dargestellt: BIG MODERN

In den Leitprojekten Amtshaus Bruck/Mur und in der Fakultät für Technische Wissenschaften Uni Innsbruck des Forschungs- und Technologieprogramms „Haus der Zukunft Plus“ von bmvit und der FFG wurden Kriterien erarbeitet, die bei künftigen Sanierungen angewendet werden können und dabei helfen energieeffizient sanierte Gebäude wirtschaftlich darzustellen. Die mittlerweile abgeschlossenen Projekte und deren Ergebnisse finden sich im Weißbuch 2015 des Österreichischen Ökologieinstitutes "Nachhaltiges Bauen in Österreich" wieder. Im Rahmen dieser Forschungsprojekte hat sich unter anderem gezeigt, dass die wichtigsten Ansätze für die Umsetzung energieeffizienter Projekte die frühzeitige Beratung und eine langfristige wirtschaftliche und ökologische Gesamtbetrachtung sind. Dies geschieht insbesondere über den frühzeitigen Einsatz von Lebenszyklusanalysen von Projektvorschlägen und - varianten sowie durch ein integrales Planungsteam. Bereits in der Planungsphase sollten die gesamten Lebenszykluskosten eines nachhaltigen Gebäudes betrachtet werden - von der Errichtung, über den Betrieb bis zum Rückbau oder einer Umnutzung. Dabei ist es von Vorteil, wenn Gebäude flexibel und multifunktional gestaltet werden. Auf diese Weise können diese vom Büro- zum Wohngebäude oder von der Schule zum Gemeindezentrum umgestaltet werden.

Viele Erkenntnisse aus "BIGMODERN" haben direkte Anwendung im Holistic Building Program gefunden. Es zeigt, wie fortschrittliche Gebäude im Neubau und in der Sanierung umgesetzt werden können. Mit dem "Holistic Building Program" werden die positiven Ergebnisse aus dem "Haus der Zukunft" Programm weiter getragen und seitens der BIG allen Kunden angeboten.

363 Tonnen weniger pro Jahr

Plus Energiehaus - TU Getreidemarkt

Bei der Errichtung von Österreichs größten Plus-Energie-Bürogebäude am Standort Getreidemarkt der TU Wien ist die BIG Projektpartner. Im Rahmen des Programms Haus der Zukunft+ des Bundesministeriums für Forschung, Innovation und Technologie, das seitens FFG und KPC gefördert wurde entstand 2016 ein Vorzeigeprojekt.

Das in den 60er Jahren entstandene ehemalige Laborgebäude der TU Wien steht nach Sanierung beinahe wie neu da und beherbergt nun moderne Büros, Seminar- und Veranstaltungsräume. Fassade und Zwischenwände wurden abgebrochen, nur die tragende Struktur blieb erhalten, sodaß die Räume der Nutzung entsprechend auf insgesamt 14 Etagen neu angeordnet werden konnten. Ein zusätzlicher, rund 250 Personen fassender Hörsaal wurde unter dem Audimax geschaffen, das sich nun über zwei statt drei Geschoße erstreckt. Auch Technik und Brandschutz sind wieder auf dem aktuellsten Stand und das Haus ist barrierefrei zugänglich. Das Highlight des Gebäudes ist aber seine Energieeffizienz.

Das Institut darf sich nun größtes Plus-Energie-Gebäude Österreichs nennen, weil es mehr Strom produziert als verbraucht. Wärmerückgewinnung oder bewegungsgesteuerte LED-Beleuchtung sorgen für einen äußerst geringen Energieverbrauch. Die benötigte Energie erzeugt eine insgesamt 2.400 Quadratmeter umfassende Photovoltaik Anlage auf dem Dach und in der Fassade.

Optimierung energietechnischer Maßnahmen: SMART REPAIR

Das BIG-interne Forschungsprojekt fokussiert sich auf die gegenseitige Beeinflussung einzelner energietechnischer Maßnahmen. Daraus sollen sinnvolle Maßnahmenkombinationen für zukünftige energetische Instandhaltungen und Sanierungen entwickelt werden.

So wurden beispielweise in der Schule der Technik in Wien Klassenzimmer mit herkömmlicher Beleuchtung mit LED-Leuchtmitteln aufgerüstete Klassen verglichen.

Insbesondere durch die tageslichtabhängige Steuerung konnte eine Reduktion des Stromverbrauchs von rund 40% erreicht werden.

Am CampusTechnik der Universität Innsbruck ist wiederum eine LED-Außenbeleuchtungsanlage geplant, die mit einem Telemanagement-System überwacht und gesteuert wird.

Ziel ist eine Stromkostenersparnis von ca. 15.000 Euro im Jahr. Die Mehrkosten der Anlage soll sich in rund zehn Jahren amortisiert haben.

Raumklima in Holzcontainern: BIG CONAIR

Zur Untersuchung des Raumklimas in Containern hat sich die BIG an dem auch von der FFG geförderten Projekt der Universität Innsbruck beteiligt. Umgesetzt von der Fakultät für Technische Wissenschaften Innsbruck, Arbeitsbereich Holzbau. Temporäre Übersiedlungen sind zwar nur eine Übergangslösung, aber auch in dieser Zeit ist eine gute Raumluftqualität ein wichtiges Kriterium um die Arbeits- und Lernqualität zu erhalten.

Mit BIGCONAIR wurde die Unterschiedlichkeit der Raumluftqualität im Unterschied zu Stahlcontainern untersucht. Im Rahmen einer Übersiedlung während der Sanierung des Hauptgebäudes der Fakultät für Technische Wissenschaften am Campus Technik wurden zwei neue Doppelcontainer in Holzbauweise errichtet. Über zwei Jahre lang wurden Raumluft-Messungen durchgeführt und die Luftqualität in herkömmlichen Stahlcontainern mit jener in den neuen Holzcontainern verglichen. Das Ergebnis spiegelte sich in einer starken Reduktion von Emissionen während der Nutzungsphase wider.